8119 - AargauWild!

Forschungsarbeit

Forschungsteilnahme: Partizipation an jener Erkundung prototypischer Teilräume, die Inhalt eines Forschungsprojektes der FHNW-Architekturabteilung sind.

Im Raumausschnitt Lenzburg / Aargauer Seetal waren Gebiete mit einem bestimmten Fragespektrum zu untersuchen. Insbesondere umfasste die Analyse die Evaluation eines allfällig ökonomischen, ökologischen, sozialen und ästhetischen generierbaren Mehrwerts – dies auf Basis lokaler Eigenheiten. Wie können diese Teilräume sinnvoll in den jeweiligen Wertekategorien zusammenspielen? Welche Lebensstile sind damit verbunden?

Dem Forschungsprojekt zugrunde lag dabei das Prinzip des «selektiven Wachstums» - und damit der Diskursvon «Bibergeil», einer Gemeinschaft vierer Architekturbüros aus den Kantonen Zürich und Aargau. Trotz aktiver Raumplanung sei eine fortschreitende Zersiedlung des Aargaus feststellbar – dieser stellen sie mit der Studie «Les Argovies – Identitäten im Dazwischen» eine Alternative entgegen, in dem darin anhand von Fallstudien und Entwürfen verschiedene Szenarien (etwa das «Hero-Prinzip» oder die «Städtekette») aufzeigen, die mit selektiven Wachstumsstrategien Landschaft und Siedlungen synchron entwickeln. Was kompliziert klingt ist im Grunde eine profunde Kritik an der Qualität der bestehenden Bebauungsstrukturen und der damit verbundenen Planungskultur. Erklärtes Ziel von «Bibergeil» ist es, neben der qualitativen Verbesserung der Siedlungsstrukturen, die den Aargau prägenden und Identität stiftenden Landschaftsräume zu erhalten.

Das Forschungsprojekt der FHNW verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz und leitet aus der morphologischen Beschaffenheit der Teilräumen und ihrer Lagegunst (Erreichbarkeit) mögliche Aufgaben für einen kooperierenden landschaftsurbanen Gesamtraum ab. Dies mit Unterstützung entsprechender Abbildungen, (Raumbild-)Karten, Profilen, Visualisierungen der entstandenen Hypothesen, Konklusionen – und nicht zuletzt durch Befragungen zu besonderen räumlichen Qualitäten und Lebensweisen.

Projektbeteiligte

Auftragsart | Forschungsarbeit
Planung | 2019
Bauherrschaft | Fachhochschule Nordwestschweiz

Das Forschungsprojekt «Wild!Aargau» greift das dem Bibergeilkonzept zugrunde liegende Prinzip des «selektiven Wachstums» auf und ergänzt es um weitere Themenfelder. Hierzu werden im Raumausschnitt Lenzburg / Aargauer Seetal verschiedene Teilräume prototypisch erkundet in Verbindung mit folgenden Fragestellungen: Welcher ökonomische, ökologische, soziale und ästhetische Mehrwert lässt sich auf Basis lokaler Eigenheiten generieren? Wie können die Teilräume sinnvoll aufgabenteilig zusammenspielen? Welche Lebensstile sind damit verbunden? 

Das Projekt verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz und leitet aus der morphologischen Beschaffenheit der Teilräumen und ihrer Lagegunst (Erreichbarkeit) mögliche Aufgaben für einen aufgabenteilig kooperierenden landschaftsurbanen Gesamtraum ab. Dabei wird in drei Schritten vorgegangen:

«Landschaft» – Die Erkundung raummorphologischer Begabungen und Potenziale:

In Karten werden identitätsprägende raumästhetische Merkmale sowie  infrastrukturelle Begabungen im Sinne von lokalen Versorgungskapazitäten und Schutzzonen abgebildet. Smart Spiders und Abhängigkeitsdiagramme zeigen Begabungsprofile unterschiedlicher Standorte anhand ausgewählter Kriterien auf.

«Szenarien» – Das Imaginieren möglicher Zukünfte: Verschiedene Hypothesen zur räumlichen Entwicklung werden visualisiert. Die raumfunktionalen Betrachtungen in Form von Raumbildkarten werden um Collagen möglicher Lebensstile ergänzt.

«Akteur*innen» – werden in einen ergebnisoffenen partizipativen Kommunikationsprozess einbezogen. Befragungen zu besonderen räumlichen Qualitäten und Lebensweisen und ein Bedürfnis-Check werden dem Prozess vorangestellt. Die Szenarien in Form von Raumbildkarten und Lebensstilcollagen sollen eine qualifizierte Diskussion unterschiedlicher möglicher Zukünfte anregen, Abhängigkeiten aufzeigen, das Bewusstsein für vorhandene lokale Qualitäten schärfen und eine Raumkultur der Beteiligung und des Dialogs fördern.